Funktionelle Erkrankungen

Andrologie • Sonographie • Radiologie

Die Andrologie (altgr. Männerkunde) ist ein Spezialgebiet der Medizin, das sich mit den Fortpflanzungsfunktionen des Mannes und deren Störungen befasst. Wir beraten Sie zu allen Themen, die für Sie relevant sind, untersuchen Sie mit hochmodernen Geräten und erarbeiten ein auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept.

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Gutartige Prostatavergrößerung

(BPH = benigne Prostatahyperplasie)

Bei der gutartigen Prostatavergrößerung handelt es sich um eine der häufigsten urologischen Erkrankungen bei Männern ab dem 50. Lebensjahr.

Die Prostata ist eine Drüse des Mannes zwischen Blase und Penis und produziert einen Großteil der Samenflüssigkeit. Die Harnröhre verläuft durch die Prostata hindurch. Wenn diese durch hormonbedingte Zellveränderungen wächst, kann sie die Harnröhre einengen oder in die Harnblase hineinwachsen und verschiedene Beschwerden verursachen.

(BPS = benignes Prostata-Syndrom):

  • Nachträufeln des Urins
  • Nächtlicher Harndrang
  • Schwacher Urinstrahl
  • Starker Harndrang
  • Sexualstörungen
  • Infektionen
  • Harnverhalt

Wir empfehlen eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, um den Grad der Vergrößerung und damit die frühzeitige Notwendigkeit einer Therapie einschätzen zu können.

Folgende Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Pflanzliche Therapie
  • Medikamentöse Therapie
  • Operative Therapie, z.B. die endoskopische Ausschälung der Prostata (TUR-P)
  • Notwendigkeit einer Katheterversorgung
Steinleiden

(Nierensteine, Harnleitersteine, Blasensteine)

Das Steinleiden ist eine häufige urologische Erkrankung der ableitenden Harnwege, die häufig in den westlichen Industrieländern vorkommt. Die Erkrankung kann zu den „Wohlstandserkrankungen“, wie auch Diabetes oder Arteriosklerose, gezählt werden.

Ein Großteil der Steine ist klein genug, um von selbst ausgeschieden zu werden. Wichtig ist hier jedoch eine engmaschige Kontrolle, da auch kleine Steine zu Problemen führen können.

Ursachen für ein Steinleiden:

  • Erbliche Veranlagung
  • Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • Ernährung
  • Bewegungsarmut
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Medikamente

Nierensteine müssen nicht unbedingt Symptome oder Schmerzen verursachen und können unbemerkt bleiben. Trotzdem können sie Schäden an den Nieren verursachen und sind oft Auslöser für sehr schmerzhafte Nierenkoliken.

Die Diagnose eines Steinleidens kann anhand einer Ultraschalluntersuchung der ableitenden Harnwege erfolgen. Gegebenenfalls muss noch eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.

Zur Therapie eines Steinleidens stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Eine Krankenhausbehandlung ist dabei vor allem bei einer drohenden Nierenschädigung erforderlich.

Medikamentöse Steintherapie:
Einige Steinleiden können medikamentös behandelt werden, indem der pH-Wert des Urins verändert wird.

Steinzertrümmerung (ESWL):
Die Steinzertrümmerung kann bei Steinen der Niere und des Harnleiters eingesetzt werden. Hierbei werden die Steine durch ein schonendes, nicht-invasives Verfahren mittels Stoßwellen zertrümmert. Dies gelingt in ca. 80% der Fälle und ist eine sehr nebenwirkungsarme Therapie.

Endoskopische Operation:
Gelegentlich ist es erforderlich, einen Nieren- oder Harnleiterstein bzw. Blasenstein operativ zu entfernen. Dabei ist die endoskopische bzw. die minimal-invasive Operation die beste Option. Hierdurch können Steine vollständig entfernt oder mittels Laser zertrümmert werden.

Vorbeugung:
Die Vorbeugung ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Steintherapie. Neben der Kontrolluntersuchung beim Urologen, um erneute Steinentstehung rechtzeitig zu erkennen, gehören dazu vor allem:

  • Eine ausreichende Trinkmenge. Die Urinproduktion sollte ca. 2 Liter pro Tag betragen („klarer Urin“)
  • diätetische Maßnahmen bzw. die Anpassung der Ernährung
Potenzstörung

(Erektile Dysfunktion)

Potenzstörungen sind ein Sammelbegriff für Probleme eines Mannes, eine für den normalen Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erlangen oder diese aufrechtzuerhalten. Gelegentliche Erektionsstörungen sind normal und können in jedem Alter vorkommen. Halten Erektionsstörungen jedoch über einen längeren Zeitraum an, können dies erste Warnsymptome einer Blutgefäßveränderung (Arteriosklerose) sein, welche auch ein Risiko für Herzerkrankungen darstellt.

Potenzstörungen sind ein komplexes Krankheitsbild, welches von vielen Faktoren beeinflusst wird. Nicht selten handelt es sich dabei um organische Ursachen, die einer urologischen Abklärung bedürfen.

Folgende Ursachen können zu Erektionsstörungen führen:

  • Leistungsdruck
  • Versagensängste
  • Partnerschaftsprobleme
  • Depressionen
  • Stress
  • Müdigkeit

Besondere Risikofaktoren sind vor allem:

  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Drogen
  • Alkohol

Auch die Einnahme einige Medikamente kann Erektionsprobleme hervorrufen.

Unsere Praxis bietet Ihnen umfangreiche andrologische Diagnosemöglichkeiten zur Abklärung von Erektionsstörungen. Unser Leistungsspektrum umfasst dabei auch eine ausführliche Besprechung und Anamnese Ihrer Beschwerden, welche das Fundament der Behandlung bilden.

Blutuntersuchungen können uns Hinweise auf Hormonstörungen, erhöhte Blutfette oder Diabetes mellitus geben.

Mittels gezielter Ultraschalldiagnostik kann die Durchblutung der Schwellkörper im Penis gemessen werden.

Leider sind nicht alle nötigen Untersuchungen beim Krankheitsbild der Erektionsstörungen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen abgebildet, sodass einige Untersuchungen und Behandlungen von Ihnen privat gezahlt werden müssen.

Wir beraten Sie aber gerne vorab und erstellen gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Diagnostik- und Behandlungspaket.

Penisdeformation

(IPP = Induratio penis plastica)

Die Penisdeformation ist eine Erkrankung der Penis-Schwellkörper, die in unterschiedlichen Verläufen und Ausprägungen zu Veränderungen des Penis führen kann. Diese teilweise schmerzhaften Veränderungen zeichnen sich  z.B. Knotenbildungen, Verkrümmung des Penis oder Erektionsstörungen aus. Die Erkrankung kann sie sich sowohl selbst zurückbilden als auch chronisch werden und sich schubweise oder schnell fortschreitend entwickeln. Meist kommt es zu einer chronisch verlaufenden Vernarbung der beiden Schwellkörper im Penis, welche für die Erektion verantwortlich sind.

Ursachen

Die genauen Ursachen der Pensideformation sind nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass die Erkrankung durch kleine Verletzungen an der Haut, welche die Schwellkörper umgibt, verursacht wird. Diese Verletzungen können beispielsweise, zunächst unbemerkt, beim Geschlechtsverkehr entstehen aber auch immunologische oder genetische Faktoren haben.

Diagnostik

Die Diagnostik der Penisdeformation können wir mittels Tastbefund und einer sonographischen Untersuchung des Penis feststellen.

Wenn eine mangelhafte Schwellkörperdurchblutung und Testosteronmangel als mögliche Ursachen vermutet werden, kann die Diagnostik durch eine Abklärung der Erektion und eine Hormondiagnostik (Blutabnahme) ergänzt werden.

Therapie

Aufgrund der verschiedenen Ursachen für die Penisderformation gibt es zahlreiche Therapieansätze, welche sich in wissenschaftlichen Studien als erfolgreich oder zumindest erfolgversprechend erwiesen haben.

  • Ein gesichertes und von den gesetzlichen Krankenkassen anerkanntes Verfahren ist die Therapie mit dem Wirkstoff „Paraaminobenzoesäure“. Hierbei konnte eine Reduzierung der Knotenbildung beobachtet werden, der Einfluss auf die Verbiegung des Penis ist jedoch eher gering.
  • Medikamente wie Cortison oder Verapamil konnten einen geringen Nutzen belegen.
  • Weitere Medikamente sind in der Erprobung, wobei sich derzeit kein sicherer Erfolg abzeichnet.
  • Physikalische Maßnahmen, wie die Stoßwellentherapie (ESWT) haben sich, als erfolgsversprechend erwiesen und werden durch uns angeboten.
  • Operative Therapieansätze sind sinnvoll, wenn nach Stillstand der Erkrankung ein therapienotwendiger Befund besteht, welcher die Lebensqualität des betroffenen Patienten einschränkt. Grundsätzlich gibt es verschiedene Operationsmethoden mit jeweiligen Vor- und Nachteilen.

Kindliche funktionale Erkrankung: Kinderurologie

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Hodenhochstand

Hierbei handelt es sich um eine Entwicklungsstörung, die bis zu 5 % aller neugeborenen Jungen betrifft und bei der einer oder beide Hoden nicht vollständig bis in den Hodensack heruntergewandert sind. In den ersten Lebensmonaten ist das noch unbedenklich. Ist die Entwicklung nicht vor dem 1. Lebensjahr abgeschlossen, sollte eine Behandlung erfolgen, um potenzielle Spätschäden zu vermeiden.

Ursachen

  • Anatomische Unregelmäßigkeiten bei der Entwicklung
  • Hormonelle Störungen
  • Unvollständig abgeschlossene Entwicklung
  • Genetische Vererbung

 

Symptome
Ein Hodenhochstand zeigt in der Regel beim Kind keine Schmerzen und nur selten und spät Zeichen einer Entwicklungsstörung, daher ist er nur durch das Tasten der Hoden zu diagnostizieren.

Diagnostik
Im Regelfall wird der Hodenhochstand durch den untersuchenden Kinderarzt schon früh festgestellt. Er kann eine genaue Diagnose erstellen, die beispielsweise das Unterscheiden eines behandlungsbedürftigen Gleithodens von einem nicht behandlungsbedürftigen Pendelhoden beinhaltet. Können die Hoden nicht getastet werden, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Hierbei können verschiedene Techniken angewendet werden wie z.B. die Ultraschalluntersuchung.

Notwendigkeit einer Behandlung:
Im Regelfall gilt es, bis zum 6. Lebensmonat abzuwarten, ob der Hoden von selbst den Weg in den Hodensack findet. Ist dies nicht der Fall, sollte eine Therapie begonnen werden, welche zum 1. Geburtstag des Jungen abgeschlossen sein sollte.

Therapie des Hodenhochstandes:
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen:

  • Hormontherapie
  • Operative Therapie

Bei der Hormontherapie werden Hormone, welche die Produktion von Testosteron anregen, als Nasenspray (GnRH) oder als Spritzen (HCG) verabreicht. Gelegentlich ist eine Kombination aus Beidem sinnvoll. Wir werden mit Ihnen und Ihrem Kind die geeignete Therapie besprechen und festlegen.

Kindliches Einnässen

Wenn Kinder im Alter von über 5 Jahren an mehr als 2 Nächten im Monat einnässen, spricht man per Definition von Einnässen.  Dies kann für die betroffenen Kinder und deren Familie zu einer sehr belastenden Situation führen. Häufig bildet sich das, vor allem nachts auftretende, Einnässen von selbst zurück. Wir empfehlen jedoch, die möglichen Ursachen in unserer Praxis abklären zu lassen:

  • Störungen des Zentralnervensystems (fehlende Weckreaktion)
  • Störungen in der Hormonproduktion
  • Fehlverhalten (angeeignete Schließmuskelstörungen)
  • Familiäre Vorbelastung
  • Organische Ursachen

Die Basisdiagnostik der umfasst dabei Untersuchungen, die von den kleinen Patienten gut toleriert werden:

  • Ein ausführliches Vorgespräch
  • Eine Urinuntersuchung
  • Eine Ultraschalluntersuchung
  • Die Führung eines Miktionstagebuches (Tagebuch über die Trink- und Toilettengewohnheiten)

Anhand der durchgeführten Untersuchungen lässt sich gut einschätzen, welche Ursache für das Einnässen verantwortlich ist. Meist führt eine konservative Therapie ohne Medikamente zum Erfolg. In einigen Fällen sind eine vorübergehende Medikamentengabe oder andere Maßnahmen notwendig.